Wald-Texte

Baumarten

Fakten des deutschen Waldes:

In Deutschland gibt es 51 Baumarten, von Nadelbäumen, wie Fichten bis Laubbäumen, wie Pappeln. 11 dieser 51 Baumarten machen 90 % der Waldes aus. Die 40 weiteren Baumarten machen nur 10 % des Waldes aus. Dies liegt daran, dass in der Forstwirtschaft meist nur Fichten und Kiefern angepflanzt werden. 32 % der deutschen Landesfläche also 10.887.990 ha sind mit Wald bedeckt. Auf dieser Fläche gibt es 25,38 % Fichten ; 22,31 % Kiefern ; 15,43 % Buchen; 10,38 % Eichen ; 2,82 % Lärchen. Ca. 5% des deutschen Waldes sind besonders geschützte Biotope.

Quelle: www.bundeswaldinventur.de 

Bundeswaldinventur

Die vierte deutsche Waldinventur startet am 1. April 2021. Sie dauert bis Ende 2022, bis dahin sollen alle Daten gesammelt werden. Dies hat die Landwirtschafts-ministerin Julia Klöckner am 16. Juni 2019 im Bundesrat verordnet. Die Helfer bzw. Förster mussen alle Baumarten, den Baumdurchmesser, die Baumhöhe an ausgewählten Bäumen, das Totholz im deutschen Wald und Landnutzung vor und nach dem Wald dokumentieren. Dazu kommen noch weitere kleine Aufgaben. Daraus muss der Zustand des Waldes und die Veränderung zur letzten Bundeswaldinventur 2012 ermittelt werden. Da die letzte Bundeswaldinventur vor 8 Jahren war, sind die Daten des deutschen Waldes veraltet. So ist ein Teil der Harz-Abholzung also auch noch nicht mit einberechnet.

Quelle: www.bundeswaldinventur.de

Forstwirtschaft

In der Forstwirtschaft werden meist Fichten und Kiefern gepflanzt, weil beide Baumarten sehr schnell wachsen. Die Bäume können nach 60-80 Jahren gefällt werden. Das Problem an den beiden Baumarten ist, sie sind Nadelbäume und ihre Nadeln versäuern den Boden. Zudem  braucht die Fichte viel Wasser und wächst am Besten in etwas bergigerem Land. Da es in den letzten Jahren allerdings weniger geregnet hat und die Fichten Flachwurzler sind, sind viele Fichten z.B. im Harz geschwächt und wortwörtlich ein gefundenes Fressen für den Borken-Käfer geworden. Normalerweise wird, wenn der Borken-Käfer versucht in den Baum einzudringen, sofort Harz abgegeben und das anfängliche Loch verharzt. Wenn kaum Wasser da ist, kann der Baum auch nicht viel Harz produzieren. Allerdings gibt es im Harz zur Zeit auch sehr viele Borken-Käfer und die Bäume müssten sehr viel Harz produzieren, um diese Mengen bewältigen zu können. Die Kiefer braucht nicht so viel Wasser, daher hat sie zur Zeit keine großen Probleme im deutschen Wald.

Die Fichte

Die Fichte wird meist nur in der Forstwirtschaft genutzt, da sie nach 60-80 Jahren bereit zum abholzen ist. Am besten wächst die Fichte in bergigem Land, wie im Voralpenland und im Harz. Allerdings braucht die Fichte auch viel Wasser und da sie Flachwurzler ist, muss es viel regnen. Da es in den letzten Jahren immer trockener geworden ist und es weniger regnet, bekommt die Fichte also nicht mehr genug Wasser. Im Umkehrschluss sind die Fichten geschwächt und sie haben dem Borken-Käfer nicht mehr viel entgegenzusetzen. Dazu versäuern die Nadeln der Fichte den Waldboden.


Die Kiefer

Die Kiefer ist nach der Fichte der 2. meist gepflanzte Baum in Deutschland, auch wegen der Forstwirtschaft. Sie braucht nur wenige Nährstoffe und wenig Wasser, also ist die Kiefer in diesen trockenen Zeiten genau richtig. Der Borken-Käfer ist kein so großes Problem für die Kiefer, da sie auch mit weniger Wasser genug Harz herstellen kann. Allerdings ist die Kiefer ein Flachwurzler und daher können sehr schnell Sturmschäden entstehen. Dazu versäuern die Nadeln der Kiefern den Waldboden.



Die Eiche

Die Eiche ist der 4. meist vorkommende Baum in Deutschland. Es sind 2 arten Heimisch, die Stieleiche und die Traubeneiche. Mit der „deutschen“ Eiche ist aber meist die Stieleiche gemeint. Die Eiche braucht viel Licht, ist aber tiefwurzler und braucht daher nicht so viel Regen. Auf den Boden hat die Eiche keine schlechten Auswirkungen und ist auch nicht anfällig für Sturmschäden. Wenn die Holzqualität gut ist, kann man mit Eichenholz einen sehr hohen Preis erzielen, aber sie wachsen sehr langsam.


Die ältesten Eichen der Welt

Die Eiche wird sehr alt, da Bäume allerdings oft aus lapalien, wie dass sie zu viel Sonne wegnehmen oder das Garten-Bild stören gefällt werden, kommen viele nicht einmal annähernd an ihr höchstalter. Manche Eichen werden aber doch sehr alt, hier sind die ältesten Eichen der Welt:

  • Stieleiche von Granit in Bulgarien, sie wird auf 1640 Jahre geschätzt und gilt als ältester Laubbaum Europas und als älteste Eiche der Welt.
  • Kongeegen, die Königseiche in Dänemark, sie wird auf 1400- 2000 Jahre geschätzt, allerdings sind nur noch teile von ihr übrig, diese geschtützt werden müssen und sonst umfallen würden. Sie gilt ebenfalls ältester Laubbaum Europas und als älteste Eiche der Welt, da sich das Alter nicht genau bestimmen lässt.
  • Stieleiche von Bad Blumau in Österreich, sie wird auf über 1200 Jahre geschätzt und wurde 990 in einem Dokument erwähnt. Die Eiche ist die älteste Eiche Österreichs.
  • Femeiche, aus Deutschland, sie wird auf 600-850 Jahre geschätzt und ist damit die älteste Eiche Deutschlands. Ihren Namen hat die Femeiche daher, dass Femegerichte im 16-Jahundert unter ihr abgehalten wurden.

Quelle: www.gartenjournal.net,

 www.wikipedia.org

Baumwurzel-Arten

Es gibt 3 Baumwurzel-Arten:

  • Flachwurzler

Flachwurzler sind Bäume mit nur Flachen Wurzeln. Die Bäume sind stark Sturmanfällig und kommen nicht an Grundwasser, daher brauchen sie relativ viel Regen und kommen schlecht mit Trockenheit klar. Die besten Beispiele sind die Fichte und die Kiefer.

  • Herzwurzler

Herzwurzler sind Bäume mit Flachen und Tiefen Wurzeln. Sie wurzeln nicht ganz so tief, wie Teifwurzler, aber so Flach, wie Flachwurzler. Die Herzwurzler sind kaum Sturmanfällig und kommen manchmal auch an Grundwasser, daher brauchen sie auch nur mäßig viel Regen, da sie auch in Tiefe Erdschichten wurzeln. Zwei Beispiele sind der Ahorn und die Kastanie.

  • Tiefwurzler

Tiefwurzler sind Bäume mit Tiefen und Flachen Wurzeln. Die Wurzeln reichen sehr tief ins Erdreich hinein, oft reichen sie sogar bis zum Grundwasser. Deshalb brauchen sie nur wenig Regen und kommen gut mit Trockenheit klar. Auch Stürme können den Tiefwurzlern nicht schaden. Das beste Beispiele ist die Eiche.

Die Lärche

Mit 2,82 % Anteil am deutschen Wald, ist die Lärche viel Vertreten. Lärchen sind im Vergleich zu anderen Nadelbäumen Herzwurzler, daher kann der Wind ihnen nicht zu sehr schaden. Das Holz der Lärche ist, jedenfalls im Deutschsprachigen-Raum, das stärkste und härteste Holz eines Nadelbaumes. Theoretisch sind Lärchen die perfekten Wirtschaftsbäume, sie wachsen schnell, das Holz ist stark und sie sind Herzwurzler. Im Möbelbau wird das Holz hoch gehandelt. Die Lärche mag es auf mäßig-feuchtem bis feuchtem Boden am liebsten und braucht viel Licht. Als einziger Nadelbaum in Europa verliert der Lärche im Herbst die Nadeln, als erstes werden die Nadeln gelb und dann fallen sie ab.

Die Linde

Es gibt zwei Lindenarten, ein Mal die Sommerlinde und ein Mal die Winterlinde. Allerdings kreuzen sich Linden auf natürlichem Wege immer wieder, deshalb gibt es Kreuzungen. Die Linden sind Herz oder Tiefwurzler, daher werden sie auch oft an Straßenrändern gepflanzt. Die Tiefen Wurzeln lassen sie nicht umfallen und sie zerstören keine Straßen. Linden vertragen viel Schatten und sie sollten in keinem Wald fehlen, weil sie die Bodenqualität verbessern. Das Holz der Linde ist hochwertig und lässt sich gut zum Drechseln und Schnitzen nutzen. Lindenblüten-Tee ist ein sehr beliebter Gesundheitstee.

Humus

Der Humus im Wald ist eine Bodensubstanz, bestehend aus organischem und tierischem Substrat mit darunter bereits Verrottetem „Mutterboden“. Der sogenannte Auflagehumus besteht aus Ästen, Nadeln bzw. Laub, toten Pflanzen, Wurzeln, toten Tieren und tierischen Abfallstoffen. Diese Masse von Micro-Organismen zersetzt. Es gibt 3 verschiedene Humusarten: Mull, Modern und Rohhumus. Mull ist eine in ca. einem Jahr verrottende und dünne Schicht, mit hoher Abbauaktivität. Moder ist eine in ca. zwei Jahren verrottende Humusschicht, mit mittlerer Abbauaktivität. Rohhumus braucht noch länger zum Verrotten, da saurer Boden die Abbauaktivität hemmt. Diese daraus entstehend „Mutterboden“ ist sehr Nährstoffreich und Nahrhaft für Pflanzen.

Ich würden mich über ihre Tipps, Fragen sowie positive und negative Kritiken freuen.


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